Neben alten Traditionen habe ich mit meinem »Rückblick vergangenes Jahr eine Neue geschaffen, die mir schon jetzt sehr am Herzen liegt. Denn wie der ein oder andere weiß, ist mein Blog nach all den Jahren wie ein Tagebuch für mich geworden und ich mag es gerne, in meinem Archiv zu blättern. In diesem Sinne also: Willkommen bei meinem Rückblick aufs vergangene Jahr.

|Gesehen|

Obwohl auf meiner Wunschliste für 2018 etliche Filme standen, habe ich nur drei im Kino gesehen: Ready Player One (Mag ich sehr), Avengers Infitiy War (Yay) und Fantastische Tierwesen 2 (Auch yay). Daneben habe ich einige Serien für mich entdeckt (u.a. Denver-Clan, Sabrina, iZombie (Große Liebe!), The End of the F**** World), ein paar Ältere beendet (Orphan Black, Pretty Little Liars (Gähn), Sense8, Vampire Diaries, Misfits), ein paar Mal daneben gegriffen (Élite, Insatiable, the IT Crowd) und geliebte Serien weitergeschaut (u.a. Supernatural, Blacklist, Riverdale, Scorpion). Für neue Empfehlungen bin ich hier immer offen. Außerdem waren wir auch 2018 wieder bei zwei Pink Floyd Shows – einmal Brit Floyd und einmal Australian.

Musicals

Ansonsten war auch 2018 wieder ein Jahr voller grandioser Musicals. Um genau zu sein, habe ich 26 gesehen, die ich jetzt ewig lang beschreiben und zuordnen könnte. Um euch nicht zu langweilen, mache ich es kurz: die wohl größte Überraschung war für mich Bat out of Hell in Oberhausen, da ich etwas völlig anderes erwartet habe. Eine Rezension wird folgen. Ebenso überrascht hat mich Aladdin in London, sodass ich es gleich viermal geschaut habe – uppsi.
Die größte Enttäuschung war die Neuinszenierung von Starlight Express
, die mit ihrem Versuch, die weiblichen Charaktere zu emanzipieren, einiges kaputt gemacht hat. Am meisten gelacht habe ich definitiv bei Kinky Boots in London, bei Spamalot in Tecklenburg und der Rocky Horror Show mit Sky Du Mont als Erzähler. Und last but not least gab es eine Produktion, die mich überwältigt hat: Les Miserables in Tecklenburg. Ich habe versucht, es in Worte zu fassen, aber es war einfach unbeschreiblich.

|Gehört|

Okay, keine Überraschung: Musicals ohne Ende. Höre ich meine Zusammenfassung auf Spotify, gibt es sehr viel Medicus, Greatest Showman, Les Mis, Sunset Boulevard, den Glöckner von Notre Dame und noch so viel mehr. Außerdem habe ich 2018 viel mehr Klassik und Instrumental gehört (ich liebe die Audiomachine Alben zum Schreiben!), was auch mit den beiden irre tollen Roadtrips durch Schottland zusammenhing. Denn es geht wirklich nichts über ein episches Musikstück, wenn man quer durch die Highlands fährt und nichts sieht außer Natur und geschwungenen Straßen. Eine wirkliche Neuentdeckung gab es musikalisch allerdings nicht.

|Gelesen|

Jetzt wird es bitter. Ich habe 2018 ganz genau ein Buch beendet: Muschelmagier von Kai Meyer. Außerdem habe ich zwei Bücher begonnen, die ich nun dank Krankheit endlich beenden konnte. Dazu dann jedoch an anderer Stelle mehr. Insgesamt war 2018 also wieder ein sehr trauriges Jahr für mein Bücherregal. Und das nicht etwa, weil ich Lesen nicht mehr liebe, sondern weil ich abends immer viel zu schnell eingeschlafen bin. Wenn ich wach war, war ich gefühlt immer unterwegs, habe selber geschrieben oder andere Prioritäten gehabt. Es wird wirklich Zeit, das wieder zu ändern. Deshalb findet ihr nun neben meiner Kauf- auch eine »Bücherliste auf meinem Blog.

|Getan|

Ehrlich gesagt: zu viel. 2018 war ein sehr rastloses Jahr. Von Februar bis Oktober hatte ich jedes einzelne Wochenende verplant und dazwischen gab es meinen Vollzeitjob. Natürlich fallen in diese verplante Zeit viele Urlaube, grandiose Erinnerungen und allgemein Freizeitstress, aber richtig zur Ruhe gekommen bin ich erst zum Jahresende. Und das hat sich dann direkt in einer Krankheit gerächt, die mich von November bis Januar Schach matt gesetzt hat.

Das Reisejahr

Aber beginnen wir mit den wirklich schönen Punkten. 2018 war ein Jahr voller Reisen. Ich war gleich viermal in London – unter anderem mit meinen Schwestern und unseren Partnern sowie mit meiner Mama, der ich den Trip zum 50. Geburtstag geschenkt habe. Dann ging es zweimal mit Charly nach Schottland, wo ich mein Herz verloren habe. Auch wenn die Reise im August ein kleiner Horrortrip war. Midges überall, kaputtes Zelt, geplatzter Reifen, viel zu viele Touristen, außergewöhnlich viel Müll, Unfälle, Stau, überschwemmte Wanderwege. Ohne Zweifel ein Abenteuer mit unvergesslichen Höhepunkten wie der Rentierfütterung bei Aviemore oder unserer Delfinsichtung am Channonry Point, aber der kalte Trip im März war eindeutig entspannter.
Neben den Reisen gen Norden ging es auch in den Süden. Denn im Sommer haben sich mein Freund und ich zu einer zweiwöchigen Rundreise ins Auto gesetzt. Golling, Salzburg, Wien, Prag, Dresden. Erst Natur, dann Kultur pur und am Ende das nagende Bedürfnis, nochmal eine Woche Erholung dranzuhängen. Stattdessen ging es aber zurück zur Arbeit, um dort den nächsten Trips entgegenzufiebern. Denn last but not least waren wir zweimal in Cadzand-Bad, wo wir unter anderem meinen Geburtstag gefeiert haben – mit der ganzen Familie. Dieses Erlebnis werde ich sicher nie vergessen, denn auch wenn es von meiner darauffolgenden OP überschattet wurde, habe ich die Auszeit sehr genossen und konnte endlich ein paar Kräfte sammeln. Und bitte nicht falsch verstehen: jede dieser Reisen hat mir wahnsinnig viel gegeben und auch rückblickend würde ich nichts davon weglassen.

Von Abschied und Chaos

Einen kleinen Stillstand gab es im Frühjahr, als wir uns von einem Familienmitglied verabschieden mussten. Denn fast genau ein Jahr nach dem Tod meiner Oma ist die Oma von meinem Freund gegangen – und auch wenn es mir bei hohem Alter leichter fällt, den Tod zu akzeptieren, lässt es einen innehalten und über das eigene Leben nachdenken. Der brennende Wunsch, viel zu tun, alles mitzunehmen und zu erleben wächst, die Absagen werden weniger und man versucht, alle geplanten Termine einzuhalten.
Das führte neben all diesen Urlauben zu Dutzenden Musicalreisen (London, Stuttgart, Tecklenburg, Wien, Köln, Düsseldorf, Bochum, Oberhausen), Besuchen bei der Familie und Freunden (Osnabrück, Stuttgart, Köln, Würzburg, München), hin und wieder Krankheitsphasen, vielen Arztterminen, einigen beruflichen Messen (Fantasy Basel, gamescom, IFA) und Geburtstagsfeiern. Von Stillstand kann man in 2018 wirklich nicht sprechen. Viel mehr ist das Jahr nur so gerast und hat in meinem Kopf ein großes Chaos zurückgelassen. Ich war gedanklich immer beim nächsten Termin, habe das ganze Jahr im Frühjahr durchgespielt und so sind tolle Erlebnisse zu einem To Do Punkt geworden, den man abhaken konnte. Und ganz ehrlich? So stelle ich mir das Leben nicht vor.

Von Neuanfang und Entschleunigung

Spätestens nach den Messen im September war ich also durch. Nach vielen Gesprächen mit meinem Freund war klar, dass wir mehr Ruhe im Leben brauchen, mehr Zeit für uns und die wirklichen Dinge im Leben. Entschleunigung. Mehr Bewusstsein. Vielleicht versteht nicht jeder den Sprung zur folgenden Aussage, aber ich kann sagen, dass dieses Ergebnis für uns vollkommen logisch war: Wir holen uns Katzen. Wir sind beide absolute Katzenmenschen, sind mit flauschigen Mitbewohnern aufgewachsen und haben immer eigene Fellknäule vermisst. Und so haben wir entschieden, unserem Leben eine Prise Ruhe mit einem Löffel voll Chaos und kiloweise Fell hinzuzufügen.
Nach langer Suche und Wartezeit durften im November Shiva, Sir Henry und Leonardo bei uns einziehen. Drei Wesen, die uns viel mehr als nur eine Prise Ruhe schenken und unser Leben jeden Tag bereichern. Die den Alltag entschleunigen und uns auf die positivste Art dazu zwingen, mehr Zeit zu zweit und daheim zu verbringen. Und genau deshalb hoffe ich sehr, dass 2019 ein entspannteres, ruhigeres Jahr wird, das mir mehr Freiräume zum Durchatmen lässt. Sobald ich gesund bin.

|Gegessen|

Hach ja. Wenn ich in meine Blogentwürfe schaue, gibt es da ein paar Beiträge zum Thema Intermittierendes Fasten. Denn damit bin ich in 2018 inkl. Kalorien zählen gestartet und habe genau bis zum ersten großen Urlaub durchgehalten. Dann war leider Schluss mit der Disziplin und ich habe das restliche Jahr so verlebt wie gewohnt – fast. Denn dank meiner Schwester haben wir aufgehört, Fleisch zu kaufen und immer wieder vegan gekocht. Besonders hoch im Kurs standen ein Süßkartoffel-Curry, Gemüsepfanne mit Kokos und Tomate, vegane Pancakes und ein Nudel-Brokkoli-Auflauf. Allesamt improvisierte Rezepte ohne Vorlage, aber super lecker und meine Jahreshighlights 2018. Na gut, neben den genialen veganen Donuts in London, den Tea Times, Pommes mit Käsesauce und lauter anderem ungesundem Kram.

|Gedacht|

Obwohl sich 2018 nicht viel verändert hat, stand die Gedankenwelt nicht still. Es ging viel um die Frage, was ich vom Leben wirklich will, wohin es gehen soll, ob der Job noch der richtige für mich ist, was ich mit dem Blog tun soll und ob die Prioritäten in meinem Leben noch passen. Ich kann nicht sagen, dass ich auch nur eine der Fragen endgültig geklärt hätte, aber das ist in Ordnung. Noch brauche ich keine Antworten auf alles, aber nach und nach versuche ich mich zu sortieren. Und immerhin habe ich einige Erkenntnisse gewinnen können, die mir sehr wichtig sind und die mich glücklich machen.

|Gelacht|

Tränen gelacht habe ich vor allem bei den oben genannten Musicals. Kinky Boots war einfach göttlich, das Publikum grandios, die Atmosphäre locker, entspannt und die Dialoge so klasse, dass ich gar nicht anders konnte, als richtig zu lachen. Genauso ging es mir bei Spamalot mit meiner ganzen Family und der Rocky Horror Show mit meiner besten Freundin und meiner Schwester. Außerdem haben mich die ganzen Urlaube viel zum Lachen gebracht, Karos Tanzeinlage in den Harry Potter Studios, Charlys Flachwitze, die Pannen auf der Schottlandreise, die tollpatschigen Katzen und noch so viel mehr. Ich wünsche mir, dass ich diese Momente nie vergesse.

|Gefreut|

Ich könnte hier genau dasselbe schreiben wie letztes Jahr – und zwar komplett! Denn auch in diesem Jahr habe ich mich über jeden Kommentar gefreut, jedes Überraschungspäckchen, jede Minute mit meinen Freunden, meiner Familie und über jede Reise. Was das Jahr 2018 ganz besonders gemacht hat, waren die Roadtrips mit Charly durch Schottland, die so viele unglaubliche Erfahrungen mit sich gebracht haben. Und ich kann es schon jetzt kaum erwarten, diese wundervolle Erfahrung im April mit meinem Freund zu teilen!

|Geärgert|

Ehrlich gesagt: viel zu viel über blöde Menschen. 2018 haben mich vor allem die Themen Rassismus und Umwelt bewegt und in beiden Bereichen sind so viele Idioten unterwegs, dass es wehtut. Natürlich sagt mir die Vernunft, dass ich keinen dieser Menschen ändern kann und dass es auch nicht meine Aufgabe ist. Jeder braucht seinen eigenen Aha-Moment und wer so fanatisch an falsche Ideale glaubt, der ist selber Schuld. Das zu akzeptieren, fällt mir sehr schwer, da ich in den Kopf dieser Menschen einfach nicht reinkomme und es mir bei aller Empathie misslingt, ihre Ansichten zu verstehen. Das wiederum führt zu Frust, Frust zu Ärger und Ärger zu der unsinnigen Frage: Warum können nicht alle Menschen vernünftig denken? Mein Ziel für 2019 ist es, nicht mehr so viele Diskussionen zu verfolgen, die mich am Ende nur ärgern.

|Gewünscht|

Für das letzte Jahr hatte ich mir nur viel Gesundheit gewünscht und dass sich die Dinge alle so entwickeln, wie ich es geplant habe. Ganz in Erfüllung gegangen ist der Wunsch leider nicht, aber vielleicht sieht es dieses Jahr besser aus. Mehr dazu weiter unten bei meinen Plänen.

|Gekauft|

An dieser Stelle verweise ich wieder gerne auf meine »Kaufliste, was den Beautybereich angeht. Ansonsten habe ich definitiv viel Geld bei Anbietern wie Eventim oder Stage Entertainment gelassen, sehr viel bei Reiseportalen und in den verschiedensten Restaurants. Materiell gesehen durften vor allem in London einige Klamotten mit und Anfang 2018 gab es ein, zwei Bestellungen in meinen liebsten Onlineshops.
Die wohl schönste und wertvollste Anschaffung 2018 waren aber definitiv unsere drei flauschigen Mitbewohner. Kein günstiges Vergnügen, aber eines, das uns täglich so viel Liebe schenkt, dass ich es noch keine Sekunde bereut habe. Ich bin schon gespannt, was hier im Rückblick 2019 stehen wird.

|Geplant|

Damit komme ich nach schmalen 1.800 Wörtern auch schon zum letzten Absatz (Respekt, wer bis hier hin durchgehalten hat)! Diese Kategorie ist neu und für mich besonders spannend, denn 2020 werde ich hier sitzen und genau diese Zeilen wieder lesen, um zu schauen, was ich davon gehalten habe. Die Reisepläne für 2019 sind verhältnismäßig überschaubar. Geplant sind eine Schottlandreise, ein Österreichurlaub mit der Familie und ein Londontrip – Datum noch unbekannt. Außerdem sind zurzeit 6 Musicals gebucht (Dschungelbuch, Glöckner, Medicus, Don Camillo & Peppone, 2x Doctor Schiwago), ein paar sind optional (Anastasia, Bat out of Hell, Miss Saigon), aber zu viele sollten es nicht werden.

Was noch spannender ist, sind meine Vorsätze. Das Wort hat einen etwas bitteren Beigeschmack, da die wenigsten ihre Vorsätze einhalten, aber es spricht ja nichts dagegen, es selber positiv zu sehen. Und ehrlich gesagt habe ich mir nichts unmögliches vorgenommen. Ich will nicht täglich ins Fitnessstudio, will nicht dauerhaft Kalorien zählen und auch nicht dem Zucker entsagen. Aber was ich will, ist mein Leben zu entschleunigen. Einmal im Monat soll ein Wochenende nur mir und meinem Freund gehören. Serien bingen, Essen bestellen oder zusammen kochen, Yoga machen, chillen, vielleicht Spazieren gehen – ohne Pläne, ohne Termindruck. Einfach ein Wochenende, bei dem ich tun und lassen kann, was ich will.

Eng damit verknüpft ist auch meine neue »Bücherliste. Während 2018 so mau war, möchte ich 2019 wenigstens 12 Bücher schaffen. Jeden Monat eins. Hier mal früher ins Bett gehen, da mal eine Stunde das Notebook ausschalten. Eigentlich sollte ich das problemlos hinkriegen, wenn ich die Prioritäten richtig sortiert kriege. Dasselbe gilt auch für das Schreiben. Ich möchte hier gar keine scharfen, super konkreten Ziele stecken, aber ich würde gerne jede Woche ein paar Zeilen schreiben und meinen aktuellen Roman beenden.

Dadurch, dass ich nun schon eine Weile krank bin, habe ich einige Altlasten aus dem Vorjahr mitgenommen. Sobald ich wieder fit sein, würde ich gerne endlich meinen Kleiderschrank aussortieren, die Klamotten verkaufen/spenden und einmal zum Wertstoffhof fahren, um die Mengen an Altpapier loszuwerden, die sich hier angesammelt haben. Und das war es auch schon. Natürlich gibt es noch viele kleine Vorhaben. Ich würde gerne mal ins Fitnessstudio gehen, wieder tanzen, meine Arbeitszeit besser im Griff haben, weniger Süßes essen, mich öfter zum Obstschneiden aufraffen usw. Aber ich weiß, dass es keinen Sinn macht, mir etwas davon fest vorzunehmen. Denn so setze ich mich nur unnötig unter Druck und bin am Jahresende frustriert, wenn es nicht klappt. Demnach soll es bei den kleinen Vorhaben bleiben und ich bin gespannt, was ich nächstes Jahr schreiben werde.

War euer Jahr auch so reiselastig, anstrengend, chaotisch, aber wunderschön? Was habt ihr von der Welt gesehen oder hat euer Leben mehr Zuhause stattgefunden? Gibt es Abschlüsse, die ich beglückwünschen darf? Verlobungen? Neue Jobs? Oder auch nur das Knacken eines echt schweren Levels bei Candy Crush? Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße,