Willkommen zum nächsten Teil der Schottland-Reihe. Nachdem ich euch letztes Mal zu den magischen Fairy Pools entführt habe, reisen wir heute etwa 45 Minuten weiter in den Norden. Denn wer wirklich wanderbegeistert ist und wem der Spaziergang entlang der Wasserfälle nicht reicht, der findet direkt hinter Portree den beeindruckenden “Old Man of Storr”. Aber gleich vorweg: Für diese Route braucht ihr etwas mehr Ausdauer als für die Fairy Pools. Oder eine Menge Zeit.

Woher kennt man den Old Man?

Wer bei Windows 10 auf die zufälligen Sperrbildschirmfotos achtet, ist sicher schon einmal über den Felsen gestolpert. Denn was das angeht, ist der Old Man of Storr noch präsenter als Quiraing. Eine einsame Felsnadel, deren Höhe man kaum erahnen kann. Damit ihr trotzdem eine Vorstellung bekommt, könnt ihr im nächsten Foto gerne mal die Menschen suchen – kleiner Tipp: Ein weiß gekleideter Herr befindet sich nicht weit vom Felsen entfernt. Insgesamt misst der riesige Hinkelstein 48m und hat es damit auch schon auf die Kinoleinwand geschafft. Unter anderem findet ihr ihn in “Prometheus – Dunkle Zeichen” und “Snow White & the Huntsman”.

Wandern rund um den Old Man of Storr

Ihr ahnt es sicher: Die Gegend lädt nicht nur zum Filmen und Fotografieren ein, sondern vor allem zum Wandern. Als ich Anfang 2018 zum ersten Mal dort war, standen auf dem winzigen Parkplatz nur drei Autos – unseres eingeschlossen. Inzwischen ist leider auch hier der Tourismus so angekommen, dass ein riesiger Parkplatz gebaut wurde und man zum “Pay & Display” aufgefordert wird. Wer möglichst alleine wandern will, sollte also auf eine Kombination mit den Fairy Pools verzichten und die Tour so früh wie möglich starten. Dann habt ihr gute Chancen, beim Aufstieg nicht von Dutzenden überholt zu werden.

Apropos Aufstieg. Der Start der Route ist nicht schwer zu finden, da er a) gut ausgeschildert ist und man b) nicht um den Gang durch das erste Tor herumkommt. Denn der Bereich ist weiträumig umzäunt, damit Wildtiere dem instabilen Felsen nicht zu nahe kommen können. Hat man das Tor passiert, geht es sofort bergauf. Je nachdem wie trainiert ihr seid, nimmt der erste Teil der Route 15-30 Minuten in Anspruch. Hier seid ihr komplett auf Schotter unterwegs, sodass man aufpassen sollte, nicht auszurutschen. Alternative Routen gibt es ab dem offiziellen Startpunkt keine – man hat nur an einer Gabelung die Möglichkeit, einen Schlenker zu machen, doch beide Wege führen später wieder zusammen.

Nach einer kurzen Verschnaufspause auf geradem Gelände wird es noch einmal steil – und je nach Wetterlage rutschig. Denn die restlichen 10-20 Minuten führen über einen lehmigen Pfad, der so breit ist, dass man etliche Optionen hat. Man kann sich hinaufschlängeln, stufenartig nach oben steigen oder aufs Gras ausweichen. Hat man das erste Plateau erreicht, bietet sich einem ein absolut perfekter Blick. Sowohl auf den Old Man als auch den generellen Storr und natürlich den Atlantik. Wer möchte, kann hier oben noch stundenlang weiterwandern. Wir nehmen gerne die Route, die rund um die Felsnadel führt. Sie ist hier und da steiler und erfordert hohe Trittsicherheit. Außerdem sollte man die Warnhinweise ernst nehmen und dem Old Man nicht zu nahe kommen. Allein zum Schutz der Formation. Solltet ihr nicht weiterlaufen wollen, sucht euch einfach ein schönes Fleckchen und genießt den Ausblick.

Old Man oder Quiraing?

Beim Abstieg hält man sich einfach an den Weg, den man gekommen ist. Dadurch ist die “Old Man”-Wanderung super simpel zu laufen und empfiehlt sich auch für ungeübte Wanderer. Vorausgesetzt, man ist trittfest und nimmt sich Zeit für ein paar Verschnaufspausen. Sollten wir es im kommenden Herbst schaffen, früh genug aufzustehen, würde ich die Runde gerne nochmal laufen – sollten wir uns allerdings aufgrund der Wetterlage zwischen allen Zielen entscheiden müssen, würde ich meiner Familie eher Quiraing zeigen. Denn so spektakulär der “Old Man of Storr” auch ist: Den Rundweg im Norden der Isle of Skye kann er nicht toppen.

Wenn ihr eine eigene Lieblingsroute in Schottland habt oder der “Old Man” noch auf eurer Bucketlist steht, hinterlasst mir gerne einen Kommentar. Und vielleicht erratet ihr ja, wohin es uns beim nächsten Schottland-Posting verschlägt. Nur so viel möchte ich verraten: Wir verlassen die Isle of Skye für einen kurzen Ausflug Richtung Osten.

Liebe Grüße