Stockholm. Allein dieser Name weckt in mir tausend Bilder, Gefühle und jetzt auch Erinnerungen. Denn direkt am 2. Januar hieß es fürmeinen Freund und mich: Adé kaltes Deutschland, hallo eiskaltes Schweden. Warum man sich freiwillig -15°C antut und warum es trotzdem einer meiner schönsten Urlaube war, möchte ich euch heute gerne erzählen.



Alles begann im Oktober, als wir überlegt haben, wo es in unserer freien Januarwoche hingehen soll. Sommer, Sonne und Strand kamen nicht in Frage, da sich Kurztrips einfach besser eignen, um Städte kennenzulernen. Also haben wir uns kurzerhand an die Urlaubsgurus gewendet, eine lange Liste von Wunschzielen angegeben, unser Preislimit und schon gab es drei Angebote: Krakau, Warschau oder Stockholm. Alle drei standen zwar auf unserer Bucket-List, aber ganz heimlich schlägt mein Herz schon immer für Skandinavien.



Nachdem uns auch die Flugzeiten für Stockholm am besten gefielen und wir noch ein schöneres Hotel gefunden haben, war die Sache beschlossen. Gebucht, gefreut, gewartet – und zack war das neue Jahr da. Noch leicht kaputt von Silvester machten wir uns also in aller Frühe auf zum Flughafen. Ab durch die Sicherheitskontrolle, rein in den Flieger, Flug überleben (an dieser Stelle bitte Applaus für meinen Freund, der seine Flugangst überwunden hat) und keine zwei Stunden später waren wir in Stockholm Arlanda. 40km entfernt von der City.



Stockholm Tipp 1: Wenn ihr alleine oder zu zweit seid, kauft euch einfach Tickets für den Flygbusses-Transfer. Die Busse sind zwar ein wenig alt, fahren aber zuverlässig alle 10-15 Minuten und bringen euch für schlappe 11€ direkt zum Hauptbahnhof. Ein Taxi kostet für diesen Weg ca. 450-500 Kronen, sodass es sich erst ab mehreren Personen lohnen kann.



Stockholm Tipp 2: Benutzt für eure Taxifahrten Uber! Und lasst euch auf keinen Fall von sympathischen Taxifahrern auf der Straße akquirieren. Diese Fahrt könnte euch nämlich schnell 36€ für 2,5km kosten. Gut das Dreifache einer Uber-Fahrt (natürlich extra für euch getestet).




Stockholm Tipp 3: Solange man noch für EU-Roaming zahlen muss, deaktiviert es vor der Landung. Denn es gibt nahezu überall kostenfreies W-Lan. Im Flughafen, Shuttlebus, in jedem Café, Hotel, Restaurant und selbst im Sightseeingbus.




Stockholm Tipp 4: Nehmt eine Kreditkarte mit, deren Verwendung im Ausland nicht viel kostet. Denn wie in vielen Ländern kann man praktisch überall mit Kreditkarte zahlen. Selbst einen einfachen Tee im noch so kleinen Café. Außerdem ist es in Stockholm so teuer, dass ihr gar nicht genug Bargeld mitnehmen könnt.






Stockholm Tipp 5: Wenn ihr nur wenige Tage in Stockholm seid, kauft euch ein 72 Stunden Hop-On-Hop-Off-Ticket beim Redbusses-Sightseeing. Damit spart ihr euch den Nahverkehr und könnt an jedem wichtigen Punkt in der Stadt aussteigen. Sei es beim wunderschönen Vasa-Museum, in dem das am besten erhaltene Kriegsschiff aus dem 17 Jahrhundert ausgestellt ist, der Skansen Park, der Palast, die Altstadt oder die Shoppingmeile.



Stockholm Tipp 6: Die Schweden gehen unheimlich gerne essen, weshalb gute Restaurants ab ca. 18 Uhr komplett voll sind. Am besten sucht ihr euch also schon am Vormittag ein Restaurant aus und reserviert einen Tisch für später. Besonders empfehlen können wir Jamie’s Italien (Humlegårdsgatan 23) und natürlich das Hard Rock Café (Sveavägen 75).



Neben diesen Erfahrungen haben wir allgemein eine traumhafte Zeit in Stockholm verbracht. Schon am ersten Tag sind wir nach einem kurzen Nickerchen auf Entdeckungsreise gegangen und haben es uns selbst bei den frostigen Temperaturen nicht nehmen lassen, dick eingepackt auf Wanderschaft zu gehen – im Gegenteil. Es war zwar wahnsinnig kalt, aber dank etlicher Cafés, Läden und warmen Sightseeing-Bussen waren wir nie zu lange draußen, als dass man erfroren wäre. Außerdem wurden wir dafür mit einer Rarität belohnt, die man in Düsseldorf nur selten sieht: Schnee. Richtig schöner, dicker weißer Schnee. Über 20cm hoch, glitzernd, kalt, zauberhaft. Dazu das Licht der Wintersonne und man konnte es nicht anders bezeichnen als: Perfekt.






Ein Highlight war wie bereits kurz erwähnt das wundervolle Vasa-Museum. Auf Fotos kaum einzufangen, ist es unvorstellbar, wie riesig groß das gesunkene Kriegsschiff ist. Stellt man sich dann auch noch vor, dass es alles in Handarbeit entstanden ist, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer sich also auch nur ein bisschen für Historie und/oder Schiffe interessiert, kommt um einen Besuch in diesem Museum nicht herum. An dieser Stelle Dankeschön an meine liebe Elu, die uns das Museum empfohlen hat.





Was ich an Stockholm außerdem lieben gelernt habe, ist die Tatsache, dass man in jedem Lokal kostenfreies Wasser bekommt. Manchmal muss man es sich selber zapfen, manchmal kriegt man es an den Tisch gebracht, aber durstig bleibt man nie. Wem das noch nicht reicht, den begeistert vielleicht die Mentalität der Schweden. Ich bin selten so vielen so netten Menschen begegnet. Ausnahmen mögen die Regel zwar bestätigen, aber allein die Tatsache, dass wir unserer Kellnerin nach nur zwei Tagen versprechen mussten, im Sommer wiederzukommen, spricht Bände.


Um es am Ende ganz kurz zu machen: Stockholm kann einfach alles. Wunderschöne Landschaft, tolle Häuser, spannende Läden und nette Menschen. Kein Wunder, dass es seinen Preis hat – den ich im Sommer gerne nochmal zahlen würde.

Was war euer letzter Städtetrip und wie hat er euch gefallen? Wart ihr auch schon einmal in Stockholm? Was würdet ihr vor Ort besonders empfehlen?

Liebe Grüße