Weil Deutschland schön ist – als ich die Reihe »angekündigt habe, hätte ich nicht gedacht, dass sich so viele von euch darauf freuen. Deshalb ganz lieben Dank für eure tollen Kommentare, Gedanken und Nachrichten! Am liebsten hätte ich damals sofort alle Kurzurlaube weggebloggt, aber dann kam die Arbeit dazwischen und nun ist es schon wieder fast drei Monate her. Höchste Zeit, endlich mit einem meiner schönsten Kurzurlaube anzufangen. Das Ziel: der »Partwitzer Hof im Lausitzer Seenland.
Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Mein Freund hat auf dem Partwitzer Hof gelernt. Und da dort die sympathischsten Menschen überhaupt arbeiten, hat er immer noch guten Kontakt zu Familie Pech und den ehemaligen Kollegen. Demnach war ich super neugierig, wer und was mich erwartet. Alles, was ich vorher wusste: der Partwitzer Hof ist eine urige Gaststätte mit einigen Zimmern, Biergarten und netten Menschen. In meinem Kopf war es irgendein Gasthof in einer Kleinstadt, aber in Wahrheit ist es der perfekte Ort, um komplett abzuschalten.
Der Hof liegt an einer wenig befahrenen Straße, die von Wäldern statt Häusern gesäumt ist. Neben der Gaststätte gibt es einen Reiterhof, Quadverleih und keine Fahrradminute entfernt den Partwitzer See. Ein wunderschöner, an dem Tag smaragdblauer See, der dazu einlädt, spazieren zu gehen, zu segeln oder stellenweise zu schwimmen. Für mich als Naturliebhaber gibt es kaum etwas Schöneres – außer natürlich die Möglichkeit, noch mehr von der Natur zu entdecken.
Hierfür eignet sich perfekt der hofeigene Fahrradverleih. Aussuchen, Sattel anpassen, losfahren. Ich habe keine Ahnung, wann ich zuletzt auf einem Fahrrad gesessen habe, aber ich wäre am liebsten nie wieder abgestiegen. Denn vom Hof aus gibt es unzählige grandiose Wege, die unter anderem nach Schwarzkollm führen. Wem der Name nichts sagt, der kann vielleicht etwas mit der Krabat-Saga anfangen. Denn genau dafür ist das Dorf bekannt, was man nicht zuletzt an den zahlreichen Raben sieht, die fast jedes Haus schmücken.
Und wo wir schon einmal da waren, haben wir es uns nicht nehmen lassen, die »Krabat-Mühle zu besuchen. Neben Original-Requisiten aus den Filmen findet man einen kurzen, aber sehr schönen Erlebnispfad. Dieser bringt einem die Sage näher und stellt Bezüge zur realen Welt her. An dem Tag, an dem wir da waren, gab es außerdem gerade ein Hoffest, das mit Musik und etlichen Ständen dazu eingeladen hat, länger zu verweilen. Demnach sind wir erst nach Bratwurst, Besichtigung und vielen spannenden Eindrücken zurückgefahren.
Eine weitere Sehenswürdigkeit im Umkreis ist der »rostige Nagel in Senftenberg. Ein knapp 30 Meter hoher Turm, der nicht nur interessant aussieht, sondern über ein Gewirr aus Treppen erklommen werden kann. Hat man die über 100 Stufen genommen, bietet sich einem ein traumhafter Ausblick auf das Umland, durch das man natürlich super spazieren gehen kann.
Aber kommen wir noch einmal zurück zum Partwitzer Hof. Es gibt drei Zimmer, die liebevoll rustikal eingerichtet sind. Doppelbett, Kleiderschrank, eigenes Badezimmer. Alles, was man für eine entspannte Nacht braucht. Am Morgen kann man das hauseigene Frühstücksbuffet in Anspruch nehmen, bei dem keine Wünsche offen bleiben. Und bekommt man zwischendurch mal wieder Hunger, bestellt man sich einfach eins der leckeren Hauptgerichte. Wenn es einfach mal nur eine Pommes sein soll, kann man natürlich auch zum schnellen Hofimbiss gehen.
Ich könnte jetzt hier noch viel weiter ausholen und euch erzählen, dass der Lachs selbst geräuchert wird, dass es immer wieder Hoffeste mit Livemusik gibt oder dass Brote selbst gebacken werden. Aber das Wichtigste ist: für mich war es der perfekte Kurzurlaub, der gerne noch länger hätte dauern dürfen. Das ganze Team ist super nett, familiär, steht bei Fragen bereit und bemüht sich wirklich, jedem Gast den perfekten Aufenthalt zu ermöglich. Um es kurz zu machen: Glück gehabt, bei Pech zu Gast gewesen zu sein!
Wart ihr schon einmal im Lausitzer Seenland? Vielleicht sogar auf dem Partwitzer Hof? Und wie sieht für euch der perfekte Kurztrip in Deutschland aus?
2 Comments
Starlight
Ich wohne hier direkt im Lausitzer Seenland und finde es toll, dass es dir hier so gut gefallen hat. 🙂 Während es früher inmitten der Kohle alles andere als schön war (sagen zumindest meine Eltern und ein bisschen kann ich mich noch erinnern an den Dreck auf dem Fensterbrett und den komischen Geruch) und ich mit 18 noch ein wenig genervt war von wegen Kleinstadt und leben auf "dem Land" habe ich es viele Jahre später sehr zu schätzen gelernt, in so einer tollen Gegend zu wohnen. Aus den ehemaligen Tagebauen wurde wirklich viel Schönes gemacht, man kann super Rad fahren, am See sein, Boot fahren, abends Sonnenuntergang gucken. Es gibt auch noch eine Rennstrecke, einen Stadthafen, ein Amphitheater, eine Skihalle, schöne Bäder und auch der Spreewald ist um die Ecke. Wenn du das alles noch nicht gesehen hast, solltest du unbedingt wieder kommen. 😀 *Werbung für die Region macht* Ich bin ohne Zweifel ein Meerkind und muss da regelmäßig hin, aber die Seen sind dazwischen schon ein würdiger Ersatz. Wohnen, wo Andere Urlaub machen ist schon ein kleines Glück. 🙂 Und das Essen im Partwitzer Hof ist wirklich super! Hab ein schönes Wochenende!
Franzi
Oh, vielen Dank für die ganzen Empfehlungen! Als Kind ist es sicher nicht ganz einfach, so weit außerhalb zu wohnen, aber jetzt im Erwachsenenalter wünsche ich mir manchmal nichts lieber… Meine Mutter ist z.B. vorletztes Jahr in ein Örtchen im Süden gezogen und sie hat immer noch das Gefühl, im Urlaub zu sein. Etwas, das ich oft beneide. Denn obwohl ich am Rand von Düsseldorf wohne, ist und bleibt es eine Großstadt, die ich jeden Tag aufs Neue spüre. Sei es durch den Lärm vom Flughafen, die Abgase, die laute Musik oder die vielen Menschen, denen man ausweichen muss.
Umso mehr freue ich mich also auf meinen nächsten Besuch im Lausitzer Seenland und bin gespannt, was es alles zu entdecken gibt. 🙂
Viele Grüße