Lange habe ich hin und her überlegt, wie ich das neue Jahr blogtechnisch starten möchte. Ich habe hier dutzende Produkte für Reviews liegen, würde ich gerne einen Blick in meine aktuelle Schminktasche werfen lassen und den ein oder anderen Look soll es 2020 ebenfalls geben. Entschieden habe ich mich am Ende doch für etwas ganz anderes. Ein Archiv meiner Bücherliste 2019. Denn genauso wie bei meiner »Kaufliste möchte ich ab jetzt jährlich einen Blick zurück werfen. Schauen, was ich gelesen habe, was mir besonders gut gefallen hat und welche Bücher ich lieber weitergebe. Rezensionen habe ich direkt verlinkt.

Gelesen in 2019

Januar 2019:

“Die Wasserweber” von Kai Meyer
“Meine wundervolle Buchhandlung” von Petra Hartlieb
“DOORS ?” von Markus Heitz

April 2019:

»“Scythe – Die Hüter des Todes” von Neal Shusterman

Juni 2019:

“Scythe – Der Zorn der Gerechten” von Neal Shusterman
»“Dein fremdes Herz” von Kati Seck
“Die Gabe” von Naomi Alderman

August 2019:

»“Die Stille zwischen Himmel und Meer” von Kati Seck

Oktober 2019:

“Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten” von Becky Chambers

Dezember 2019:

“Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten” von Neal Shusterman

Fazit zu meiner Bücherliste 2019

Dass ich weniger gelesen habe als ich wollte, habe ich bereits in meinem »Jahresrückblick erwähnt. Einerseits habe ich im Gegenzug mehr gebloggt und bin mit meinem Romanprojekt ein gutes Stück vorangekommen. Andererseits bin ich wieder meiner Schwäche für Prokrastination erlegen und habe stundenlang sinnlos im Netz gesurft. Genau diese Stunden hätte ich sicher für den ein oder anderen Roman nutzen können, sodass ich mich insgeheim etwas ärgere. 12 Romane sollten dieses Jahr also locker drin sein – auch wenn ich auf das ein oder andere Hörbuch ausweichen muss.

Dem geliebten Genre treu geblieben

Aber schauen wir uns endlich die Liste genauer an. Denn auch wenn ich nur zehn Bücher zähle, sind richtig spannende Perlen mit dabei. Mehrfach erwähnt und deshalb will ich es hier nur kurz anführen, ist die Trilogie “Scythe” von Neil Shusterman. Entdeckt habe ich sie durch die Empfehlung von »Christine und ich habe schon lange nichts mehr so inhaliert wie diese Reihe. Wer Jugend-Dystopien gerne mag und eine Zukunftsvorstellung mit einer unsterblichen Menschheit spannend findet, kann guten Gewissens sein Geld in der Buchhandlung des Vertrauens lassen.

Weniger geeignet für Jugendliche, aber sehr faszinierend war “Die Gabe” von Naomi Alderman. Auch hier haben wir es mit einer Dystopie zu tun. In dieser entwickeln manche Frauen die Fähigkeit, Stromstöße abzugeben. Schon bald entdecken sie den Vorteil ihrer Gabe und es beginnt eine Revolution in einem Ausmaß, das die Welt bislang nicht kannte. Geschrieben ist es sehr sachlich, fast wie historische Aufzeichnungen, die einen Zeitraum von über zehn Jahren abdecken. Dass es sich so liest, ist auch kein Wunder, denn umrahmt wird die Geschichte von einem imaginären Briefwechsel aus der Zukunft, in dem sich Forscher darüber unterhalten, wie die Welt so geworden sein kann, wie sie ist. Interessantes Konzept, teils gewöhnungsbedürftig geschrieben und dank expliziter Gewaltschilderungen nichts für schwache Nerven (Triggerwarnung: Auch der Missbrauch von Frauen und Männern wird detailliert beschrieben).

Auf in weit entfernte Galaxien

Zum ersten Mal wirklich in Sci-Fi eingetaucht bin ich mit Becky Chambers “Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten”. Es wurde mir so wärmstens von einer Buchhändlerin empfohlen, dass ich es einfach mitnehmen musste. Leider wusste ich nicht, dass es der Auftakt einer Weltraumserie ist und habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Klappentext endlich eintritt. Dadurch fühlte es sich hier und da zäh an, wobei ich die verrückte Crew schnell ins Herz geschlossen habe. Und hätte ich von Anfang an gewusst, dass der Weg das Ziel des Romans ist, hätte ich ihn sicher noch lieber gemocht. Ob ich mir weitere Teile holen werde, weiß ich noch nicht.

Zurück in die Realität

Komplett weg von meinen gewohnten Genres bin ich mit den beiden Büchern von »Kati Seck gegangen. Sowohl “Die Stille zwischen Himmel und Meer” als auch “Dein fremdes Herz” spielen am Meer und haben mich beide auf ihre Weise berührt. Es sind Geschichten, die genau so im realen Leben passieren könnten, es gibt wenige, sehr schön skizzierte Charaktere und zum Ende sage ich lieber nichts, außer dass man sich überraschen lassen sollte. So richtig aus dem realen Leben war das Buch “Meine wundervolle Buchhandlung” von Petra Hartlieb. Denn sie beschreibt die Geschichte ihres eigenen Buchladens, den sie völlig ungeplant mit ihrem Mann gekauft und aufgebaut hat. Teilweise fiel es mir schwer, umzublättern, da es keine richtigen Höhepunkte gibt. Aber genau das macht den Reiz am Ende wieder aus. Es ist eine Geschichte über das Leben, Tiefschläge, Errungenschaften und alles in allem ist es mir gut im Kopf geblieben.

Von spannenden Entscheidungen

Zu den “Wasserwebern” von Kai Meyer kann ich gar nicht viel schreiben. Es ist eine Kinderbuchreihe, die ich seit Jahren lesen wollte und am Ende war sie wirklich märchenhaft. Doch als Teenie hätte sie mir sicher noch besser gefallen, also wenn ihr etwas für eure Kinder sucht, seid ihr mit der “Wellenläufer”-Trilogie gut beraten.
Interessant ist zu guter Letzt das Konzept der “Doors”-Reihe von Markus Heitz. Jedes der Bücher beginnt auf 80 Seiten gleich. Dann stehen die Protagonisten vor drei Türen und mit dem Kauf des Buches entscheidet man sich, durch welche Tür man gehen möchte. Hinter dem “?” verbirgt sich eine alternative NS-Zeit, die mich am Ende sehr gefesselt hat. Einerseits würde ich auch die anderen Teile gerne noch lesen, zumal es seit Herbst Phase 2 der “Doors”-Reihe gibt, andererseits finde ich den Ausgang meines Buchs so seltsam, dass ich nicht weiß, ob ich mich nochmal auf eine 0-Messung einlassen kann.

Alles in allem war das Lesejahr zwar nicht umfangreich, aber bunt durchgemischt und spannend. Inzwischen habe ich auch meinen ersten Roman für 2020 angefangen, aber dazu an anderer Stelle mehr. Beispielsweise in meiner »Bücherliste, die ich 2020 natürlich weiter pflege. Jetzt seid ihr an der Reihe. Wisst ihr noch, wie viele Bücher ihr 2019 verschlungen habt? Ist euch ein Highlight besonders im Gedächtnis geblieben oder waren lauter Fehlgriffe dabei? Über Empfehlungen im Bereich Dystopie, Fantasy und Krimi würde ich mich besonders freuen.

Liebe Grüße