Oh, was habe ich mich auf dieses Posting gefreut! Wie ihr inzwischen vielleicht wisst, bin ich ein wahnsinnig großer Fan von London. Ich liebe die Stadt wie keine andere und bin allein in den vergangenen zwei Jahren gleich fünfmal da gewesen – und plane bereits den nächsten Trip. Damit es nicht langweilig wird (als ob), lasse ich mich gerne von anderen Reisenden inspirieren. Beispielsweise von »Claudia und »Christine.

Beide haben vor einer Weile von einer nicht ganz so klassischen Tea Time in London berichtet. Und da ich selber noch nie eine mitgemacht habe, war beim letzten Besuch klar, wohin es geht: zum Afternoon Tea im Kona. Das Restaurant gehört zu dem Luxushotel Taj 51 und befindet sich in perfekte Lage auf der Buckingham Gate. Von der Haltestelle St. James Park aus braucht ihr zu Fuß keine fünf Minuten, von Victoria aus ca. zehn.

Auswahl und Reservierung

Eine Vorabbuchung ist Pflicht, da euer Tisch entsprechend eurer gewählten Tea Time liebevoll dekoriert wird. Zur Auswahl stehen standardmäßig drei verschiedene Themen: Jasmine Indian Afternoon Tea, Alice Tea Party in Wonderland und Sherlock Holmes Afternoon Tea. Was bei den einzelnen Settings serviert wird, erfahrt ihr direkt hier: »Taj 51 Kona. Als wir da waren, haben wir einen Blick auf Sherlock und Alice werfen können – und beides sah absolut wundervoll aus.

Preislich liegen die Afternoon Teas bei 40 Pfund pro Person – zuzüglich einer Servicepauschale von 12,5%. Umgerechnet liegt ihr also bei ca. 51€ pro Person. Definitiv kein günstiges Vergnüngen, auch wenn es in London natürlich noch deutlich teurere Anbieter gibt. Mit 45 Pfund bewegt man sich also in einem fairen Rahmen, den man für einen Afternoon Tea einrechnen sollte. Ob es sich gelohnt hat, erzähle ich euch im folgenden.

HRH Afternoon Tea

Da meine Mama und ich während der Hochzeit von Harry und Meghan dort waren, konnten wir ein Special buchen. Unter dem Motto: “His Royal Highness” hat sich alles rund um die Royals gedreht – das perfekte Geschenk für meine Mama, die sich riesig gefreut hat. Aber auch für mich war es ein unvergessliches Erlebnis. Schon beim Betreten des Innenhofs spürt man, wo man sich befindet. Kunstvoll verzierte Fenster, ein toller Springbrunnen, viele Pflanzen. Alles hat diesen gewissen Hauch von Luxus, der sich im Inneren fortsetzt.

Nachdem uns die Mäntel abgenommen wurden, wurden wir zu unserem Tisch geführt. Er war liebevoll eingedeckt mit schönem Porzellan und ein ein paar royalen Accessoires. Kurz darauf brachte man uns die Teekarte. Auf dieser stehen Dutzende Sorten mit spannenden Fakten, sodass es schwer fiel, sich zu entscheiden. Am Ende haben wir beide Blackcurrant & Elderberry gewählt – einen sehr leckerenFrüchtetee (der sich eigentlich gar nicht Tee nennen darf, aber das ist eine andere Geschichte).

Dank der Speisekarte konnten wir zwar ahnen, was uns erwartet, aber als die Leckereien gebracht wurden, waren wir kurz sprachlos. Nicht umsonst wirbt Kona damit, “5 Sterne” Köstlichkeiten zu servieren. Schon die Optik ist so genial, dass ich am liebsten nichts angerührt hätte. Blueberry Cheesecake in Form vom Hut der Queen, der Hochzeitskuchen von Harry und Megan (Lemon & Elderberry) als kleine Cupcakes auf Kutschen, vergoldete Käsestangen, der klassische Früchtekuchen in einer Geschenkbox aus Fondat, essbare Schokoperlen mit Mousse au Chocolate und Praline in Kronenform.

Dazu gab es noch diverse fantastische Sandwichs (das Tomatenbrot habe ich danach vergeblich in Läden gesucht), klassische Scones mit und ohne Rosinen, Clotted Cream und weitere süße Leckereien. Ich könnte jetzt seitenweise schwärmen, dass ich noch nie so gute Erdbeeren gegessen habe oder nie gedacht hätte, wie lecker ein Coronation Chicken Sandwich schmecken könnte, aber ich mache es kurz: es war wirklich alles lecker. Und das, obwohl ich wählerisch sein kann, wenn es um extravagantes Essen geht.

Die Menge und der Rest

Uns war beiden sofort klar, dass wir es unmöglich schaffen können, alles in den veranschlagten 1,5 Stunden zu essen. Auch wenn wir extra hungig hingefahren sind. Tatsächlich haben wir keinen gesehen, der alles geschafft hätte, was mich zu dem vielleicht wichtigsten Tipp führt: Hebt euch das Beste nicht bis zum Schluss auf! Das, was sonst Freude macht, ist hier wirklich vergebens, da man es in dem ruhigen Ambiente des Kona genießen sollte.

Wer Sorge hat, die Reste würden am Ende weggeworfen werden, den kann ich beruhigen: das liebe Personal hat kein Problem damit, euch die Reste einzupacken. So bekommt ihr auch direkt eine wunderschöne London-Schachtel und eine Papiertasche des Taj 51. Ihr solltet nur nicht (wie wir) den ganzen Tag durchs heiße London damit laufen und abends um die Schokomousse trauern, die davongeschmolzen ist. Oder anders gesagt: Hebt euch das Beste nicht bis zum Schluss auf!

Das Kona im Taj 51

Zu guter Letzt möchte ich nochmal ein paar Worte zum Kona selbst verlieren. Das kleine Restaurant empfängt einen mit einem ruhigen, stilvollen Ambiente, das sich die ganze Zeit über fortsetzt. Jeder ist sehr zuvorkommend und höflich, man muss nie auf Nachschub beim Tee warten und selbst die Serviette wird einem auf den Schoß gelegt. Wer gerne Musik beim Essen hört, wird hier übrigens enttäuscht – Musik gibt es nur auf den schicken Toiletten, bei denen es für Gäste gerollte Stoffhandtücher gibt.

Und trotz all diesem Luxus, den fünf Sternen über der Tür und dem Ambiente muss man sich nicht verstellen, kann anziehen, was man will und in Ruhe mit seinem Tischnachbarn plaudern. Außerdem wird sofort angeboten, ein Foto von der ganzen Gruppe zu machen. So kann man die Erinnerungen festhalten, ohne jemanden fragen zu müssen. Alles in allem war es wirklich wunderbar und jeden Cent wert.

Einen Beitrag zur Alice Tea Party in Wonderland findet ihr bei »Christine. Ich hoffe noch sehr, beim nächsten London Besuch selber eine buchen zu können und dann wieder zu berichten.

Habt ihr schon einmal einen Afternoon Tea oder eine klassische Tea Time in England mitgemacht? Findet ihr die Aufmachung auch so bezaubernd und welches Thema würdet ihr wählen?

Liebe Grüße,